FRÜHLING

Im Frühjahr beginnen die Arbeiten im Hopfengarten mit dem Ziehen der N min-Proben, mit diesen Proben wird in einem Labor untersucht wieviel Nährstoff im Boden noch verfügbar ist und was in der Vegetation noch ausgebracht werden darf.

Da der Hopfen eine Dauerkultur ist muss er jedes Jahr für eine günstige Entwicklung des Stockes auf die optimale Schnitttiefe zurückgeschnitten werden. Der Zeitpunkt für diese Arbeit variiert je nach Sorte und Bodenart von Ende Februar bis Mitte April. Mit dem Schneiden verjüngt man den Stock, führt eine erste mechanische Unkrautbekämpfung durch und bekämpft Schaderreger (z.B. Peronospora, Mehltau, Spinnmilbe)

Danach werden mit Hilfe einer Kanzel oben am Hopfengerüst die Drähte aufgehängt (4000 st./ha) und dann mit viel Handarbeit mit einem Spies in den Boden gedrückt. Die Arbeiten im Frühjahr gehen dann weiter mit dem sogenannten „Kreiseln“, hier wird der Stock in der Breite reduziert um beim späteren Anleiten schneller voranzukommen und wiederum eine mechanische Unkrautbekämpfung durchzuführen.

In der Zeit von Ende April bis Ende Mai wird der Hopfen dann an die Drähte angeleitet. Es werden pro Draht 3 Triebe im Uhrzeigersinn um diesen gewickelt und der Rest der Triebe entfernt. Eine kurze Zeit nach dem Anleiten wird der Hopfen im Stockbereich mit Erde zu einem Bifang zu geackert, hier können sich dann Sommerwurzeln bilden, mit denen sich der Hopfen dann mit Wasser und Nährstoffen versorgt.

Ab diesen Zeitpunkt kann der Hopfen bei entsprechender Witterung in einem Tag bis zu 25cm Wachsen, bis Ende Juni sollte er dann die Gerüsthöhe von 7 Metern erreicht haben. In dieser Zeit gibt es mehrere Arbeiten im Hopfen zu erledigen, zum einen sollte auf eine gewisse Hygiene geachtet werden (im unteren Bereich ca. 1 Meter sollte der Hopfen frei von Blättern und Seitenarme sein um Krankheiten und Schädlingen vorzubeugen). Es werden jetzt auch schon Zwischenfrüchte in den Bestand eingesät, um eine Erosion bei Starkniederschlägen zu verhindern und den Boden auf lange Sicht zu verbessern.

Je nach Befallsdruck wird Anfang Juni mit den ersten Pflanzenschutzmaßnahmen begonnen, hier wird bei Pilzerkrankungen nach Warndienstaufrufen (Zählung der Sporen in Fallen verteilt in Hopfenbeständen) und bei Schädlingen nach Ermittlung der Überschreitung Schadschwelle behandelt. Damit kann man den Pflanzenschutz (die Pflanzenpflege) auf ein Minimum reduzieren. Die Arbeit des Pflanzenschutz ziehen sich je nach Bedarf und Druck über den Sommer bis kurz vor der Ernte.

Bis der Hopfen Ende Juni die Gerüsthöhe erreicht hat muss er je nach Witterung und Wuchs nachgeleitet werden, um sicher auch 3 Triebe nach oben zu bringen. Wenn längere Trockenphasen im Sommer anstehen, kann auf ungefähr 40% der Fläche im Anbaugebiet der Hopfen bewässert werden. Es gibt hierfür mehrere Möglichkeiten, den Tropfschlauch neben dem Bifang im Boden zu vergraben oder in auf dem Bifang jährlich auszurollen. Nebenbei läuft auf den Hopfenbetrieben die Vorbereitung auf die Ernte.

SOMMER

HERBST

Je nach Sorte beginnt die Ernte von Ende August bis Anfang September und zieht sich bis in die ersten Oktobertage. Die erntereifen Reben werden mit Traktor und einem Ladewagen zu der stationären Maschine auf den Hof gebracht. Hier werden die Dolden von der Restpflanze getrennt, die Dolden werden dann in einer Darre über 3-5 Stunden getrocknet und danach in einer Konditionierung (der Wassergehalt in Doldenblätter und Spindel wird ausgeglichen) für die Verpackung vorbereitet. Der Hopfen ist nun in RB 60 Ballen verpackt und haltbar bis zur weiteren Verarbeitung zu Pellets oder andere Hopfenprodukte. Die Restpflanze wird gehäckselt und steht für das nächste Jahr wieder als Dünger zur Verfügung. Kurz nach der Ernte wird bis in den Winter hinein mit der Vorbereitung des nächsten Hopfenjahres begonnen. Es werden die Gerüstanlagen wieder erneuert und repariert. Der Bifang wird seitlich wieder von der Erde befreit und somit für den Schnitt im nächsten Jahr vorbereitet. Manchmal werden Sommerzwischenfrüchte umgearbeitet und mit Winterzwischenfrüchten ersetzt. Falls es über die Vegetation zu Bodenverdichtungen gekommen ist, werden diese aufgebrochen damit der Boden bei Frost wieder seine schöne und wichtige Struktur erhält.

Ende November verabschiedet sich der Hopfen und der Hopfenpflanzer in die wohlverdiente Winterruhe.

WINTER